Tuesday, December 01, 2009

Zur Minarett-Abstimmung in der Schweiz...

... gibt's ja mittlerweile genügend Stimmen.

Es haben sich nun auch der türkische Ministerpräsident und der der türkische Staatspräsident zu Wort gemeldet:
    Ministerpräsident Erdogan ruft alle Länder auf, gegen das Verbot in der Schweiz aufzutreten - Türkischer Staatspräsident spricht von „Schande für die Schweizer“ - Osservatore Romano sieht Verbindung zwischen Minarett-Verbot und Kruzifix-Urteil

    Istanbul (kath.net/KNA)
    Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sieht in der Schweizer Entscheidung zum Bauverbot neuer Minarette einen «Ausdruck einer wachsenden rassistischen und faschistischen Haltung in Europa». In einer Fraktionssitzung seiner AKP im türkischen Parlament sagte Erdogan am Dienstag, Religions- und Meinungsfreiheit seien Grundrechte der Menschheit, die nicht zur Abstimmung gestellt werden dürften.

    «Ebenso wie Antisemitismus ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist, so ist auch Islamophobie ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit», sagte Erdogan. Der türkische Regierungschef rief alle Länder auf, gegen das Verbot aufzutreten. «Diese chauvinistische Haltung ist in diesem Zeitalter nicht zu rechtfertigen», sagte er.

    Auch der türkische Staatspräsident Abdullah Gül deutete den Ausgang des Referendums als Beleg für eine im Westen grassierende Islamfeindlichkeit. Gül nannte die Entscheidung «eine Schande für die Schweizer». Der türkische Kulturminister Ertugrul Günay meinte, Grundwerte wie die Religionsfreiheit dürften nicht zum Gegenstand einer Volksabstimmung gemacht werden. Am Sonntag hatte eine deutliche Mehrheit der Schweizer dafür gestimmt, in die Verfassung den Satz «Der Bau von Minaretten ist verboten» einzufügen.

    Die Vatikanzeitung «Osservatore Romano» hat am Dienstag eine Verbindung zwischen dem Schweizer Minarett-Verbot und dem Straßburger Kruzifix-Urteil hergestellt. Mit den Minaretten sei es wie mit den Kruzifixen: Religion könne keine Privatsache sein, schreibt das Blatt unter Hinweis auf entsprechende Äußerungen des Generalsekretärs der Schweizer Bischofskonferenz, Felix Gmür.
Ich sitze hier und kann nicht anders als schmunzeln. Nicht, daß ich Gül und Erdogan nicht gerne jedes Wort glaube. Aber wenn ich mir die Geschichte der Christen in der Türkei in den - sagen wir mal - letzen 100 Jahren anschaue, dann wüßte ich gerne, wie der Ministerpräsident und der Staatspräsident "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" definieren (Gül sagte im Oktober 2007 - also ein halbes Jahr nach der rituellen Abschlachtung dreier Christen in Malatya - vor dem europäischen Rat in Strassburg, es gäbe in seinem Land keinerlei Übergriffe auf Christen...).

Von mir aus können sie gerne in der Schweiz Minarette bauen. Aber jeder Politiker aus einem europäischen Land mit Christlicher Vergangenheit (oder gar noch rudimentärer Christlicher Gegenwart), der Erdogan und Gül aufgrund ihrer Statements nicht direkt und lauthals ins Gesicht lacht, der weiß wirklich nicht, was gespielt wird.

Schade, daß der Ball erst durch ein Minarett-Verbot ins Rollen kam. Aber vielleicht gehen nun (aufgrund dieser und der noch anstehenden Reaktionen) endlich mal einige Augen auf.

1 comment:

Anonymous said...

Die Schweiz muss die Schweiz bleiben !!!

Also ich wenn ich in eines der Islamischen Länder gehen würde um dort ein Kirchenturm zu bauen mit schönen glocken dran. Mal schauen ob ich diskriminiert werde?! Ich kann von glück reden wenn ich nicht auf primitive weise geköpft werde.

Ich finde es SUPER das die Minarette VERBOTEN sind. Die Schweiz hat es wiedermal geschaft sich und die grundwerte zu schützen.